Als Kommunikationsagentur leben wir von der Sprache. Ob verbal wie bei persönlichen Gesprächen oder schriftlich – im Print sowie online. Es liegt also nahe, dass wir uns täglich mit ihr auseinandersetzen. Und sie kritisch hinterfragen. Denn mal ganz ehrlich: Die Sprache ist so ein mächtiges Tool, das unseren Alltag bestimmt, Grenzen aufzeigt, aber auch Freiräume gibt und unsere Lebenswelt kreiert.
Die Realität ist jedoch oft eine andere. Eine Realität, die in unserer Sprache immer noch ignoriert, nicht toleriert, vergessen wird. Eine Welt voller Vielfalt, welche die von der Normgesellschaft selbst gesetzten Grenzen sprengt. 🌈 So viele Synonyme es für einige Wörter gibt, so wenig Spielraum erlaubt uns die Sprache bei anderen. Das Wort „andere“ passt für meine Gedankenreise in diesem Beitrag ganz gut, denn so werden Menschen, die nicht in das Konstrukt der Geschlechterbinarität passen, immer wieder gerne zusammengefasst.
Männlich, weiblich, divers. Alle in einen Topf. Deckel drauf und gut ist.
Wir können die Ausschreibungen à la m/w/d nicht mehr sehen. Und m/w/? schon gar nicht. Wer soll dieses Fragezeichen sein? Wenn du schon eine Frage stellst, dann frag doch gleich nach den Pronomen. Und, wenn du sie erfahren hast, dann stell ein Rufzeichen dahinter. Am besten du holst gleich noch den Highlighter raus und unterstreichst sie mit Neongelb. ⚡️
Denn: Inklusion fängt bei der Sprache an. Oder hört sie da auf? Wie schon Paul Watzlawick (kinda) sagte: Alles ist Kommunikation. Naja, aber sind wir ehrlich: Hat es überhaupt schon Sinn über das Ende zu reden, wenn wir gerade mal die ersten Schritte gesetzt haben? Was das Thema gendergerechte und inklusive Sprache angeht, sind wir erst auf der ersten Stufe. Sprachliches A2-Level – vielleicht an guten Tagen.
Zurück zum Thema: Inklusion in Wort und Schrift. Lustigerweise ist der Umgang damit im Alltag oftmals der gleiche wie in diesem Blogpost. Erstmal die Formalitäten klären und die Theorie dahinter thematisieren bevor es um das tatsächliche Umsetzen geht. Denn lieber mal theoretisch debattieren, wie es denn nun richtig geht, lieber mal alles rein hypothetisch halten. Und dann in der alten Manier oftmals lieber gar nichts ändern bevor man doch etwas falsch macht, irgendwo aneckt oder jemanden mit dem neuen Sprachgebrauch irritiert. Oder – oftmals ja das Gegenargument Nummero Uno – den Lesefluss stört. Das Universum bewahre.
Doch wisst ihr was? Für einen positiven gesellschaftlichen Wandel irgendwo anzuecken und Menschen zum Umdenken zu bewegen macht uns richtig Spaß. 🔥 Deshalb setzen wir uns täglich für eine gendergerechte und inklusive Sprache ein. Nicht nur in persönlichen Gesprächen, sondern auch bei unseren Aussendungen, Posts & Co.
Und: Der Lesefluss kann trotz Inklusion mit Gendersternchen, Beistrichen und Pronomenklammern am Ende eines Nachnamens erhalten bleiben. Glaubt uns – wir machen das beruflich. 💁